Challenge Walchsee am 04. September 2011

Berichte

Babsi
"such a perfect day, I'm glad I spent it with you.
Oh such a perfect day, You just keep me hanging on,
Just a perfect day, Problems all left alone,
Weekenders on our own. It's such fun!" (Lou Reed)

Steffi
Nur 4 Wochen nach Erlangen stand an diesem Wochenende ein weiteres Highlight auf dem Plan, meine erste Staffelteilnahme. Katja, Christiane und ich hatten und als „Solitessen“ für die Challenge Walchsee angemeldet, wobei ich den Laufpart übernehmen sollte.

Samstag früh ging es gemeinsam mit Michaela bei strahlendem Sonnenschein und heißen Temperaturen Richtung Österreich. In Walchsee angekommen haben wir zuerst die Startunterlagen abgeholt und anschließend im Hotel eingecheckt. Am Nachmittag stießen dann auch alle weiteren Solis dazu, so dass wir den Rest des Tages noch gemütlich am See verbrachten.

Wie üblich hieß es am Sonntag dann früh aufstehen. Christiane und Andy verabschiedeten sich in Richtung Wechselzone und Frank, Michaela und ich begleiteten Katja und Babsi zum Schwimmstart. Obwohl ich selber erst in einigen Stunden laufen musste, war ich mindestens genauso nervös, als hätte ich gleich schwimmen müssen.

Nach dem Startschuss haben wir uns zur Wechselzone begeben, um alle Solis beim Umstieg auf’s Rad anzufeuern. Katja hatte eine fantastische Schwimmzeit vorgelegt, so dass der Druck immer größer wurde. Während Christiane ihre 2 Radrunden absolvierte, traf in der Zwischenzeit auch Sven als zweiter Staffelläufer ein. Bevor wir unseren Platz in der Wechselzone einnahmen, liefen wir uns noch ein paar Minuten ein. Die Bedingungen waren zu dem Zeitpunkt sehr gut. Es war bewölkt, mit ein paar Regentropfen und bei weitem nicht so heiß wie am Vortag. Leider sollte sich das dann schnell ändern.

Sven verabschiedete sich relativ schnell aus der Wechselzone und ging auf die 4 Runden um den Walchsee. Ich musste noch ein wenig warten, bis Christiane eintraf. Allerdings legte auch sie eine fantastische Radzeit hin, so dass wir bis dahin sehr gut im Rennen lagen. Nun lag es also an mir es nicht zu vermasseln. Während der Wartezeit in der WZ riss dann auch der Himmel auf, die Sonne schien und es wurde richtig warm. Leider keine optimalen Bedingungen für eine gute Laufzeit. Die Strecke kannte ich nicht und war nach der ersten Runde doch sehr über den welligen Verlauf überrascht. Nach Runde 1 wurde mir klar, dass dies kein einfacher Lauf werden würde. Nach der 2. Runde lag ich noch gut im Soll und hätte mein selbstgestecktes Ziel von 1:50 Stunden schaffen können, wenn ich denn mein Tempo gehalten hätte. Leider war dies bei den Temperaturen und der Strecke nicht möglich, so dass ich nach der Hälfte doch deutlich Tempo einbüßen musste. Zum Glück waren die Solis an der Strecke und feuerten fleißig an. Unterwegs konnte ich aber dennoch einige Staffelläuferinnen überholen, was mir ein gutes Gefühl gab, dass wir immer noch gut unterwegs waren. Zum Zieleinlauf kamen dann Katja und Christiane dazu und ich glaube diesen Moment hat jede von uns genossen.

Meine Zielzeit von 1:54 hat mich zu Anfang doch sehr enttäuscht, allerdings ist sie im Vergleich zu anderen Läufern sehr gut und ich habe trotz der schwierigen Bedingungen nicht so viel Zeit verloren, wie viele andere. Bevor wir die Heimreise antraten, haben wir dann noch an der Siegerehrrung teilgenommen. Staffelergebnisse wurden nicht ausgehängt, so dass keiner wusste, welche Platzierungen wir nun erreicht hatten. Gerechnet haben wir Solitessen nicht mit einem Ergebnis unter den ersten 3, um so überraschter waren wir, als wir als Sieger der Damenstaffeln auf die Bühne gerufen wurden. Das war so ein unglaubliches Gefühl, dass ich es irgendwie auch heute immer noch nicht fassen kann. Und als Zugabe für ein perfektes Wochenende, wurden Babsi, Andy und Sven dann auch noch 3. bei der Mixed-Staffel. Besser hätte es für uns nicht laufen können und somit kommen wir im nächsten Jahr doch gerne wieder.

Katja
(Der) Walchsee aus der Fischperspektive
Nachdem ich im August dauernd unterwegs und daher seit dem Zürichseeschwimmen nur noch 2x im Wasser war, hatte ich nach einer frustrierenden Generalprobe am Donnerstag im Feringasee ein etwas mulmiges Gefühl was die Kraft in meinen Armen und mein Wassergefühl (im Neo = Null???) betrifft. Kurzzeitige Gedanken ob ich nach der Transalp (wo ich ja endlich mal ein bisschen Kraft in die Beine bekommen habe) vielleicht besser auf Brust- oder Rücken-Grätschschwung umstellen sollte verwarf ich dann aber schnell wieder ;-) Und ich hatte ja jetzt im Vergleich zum letzten Jahr einen Neo ohne Arme, also musste der direkte Vergleich angestrebt werden.

Der ohrenbetäubende Knall der Startkanone befreite mich dann auch von jeglichen Strategie-Gedanken, jetzt hieß es drauf los schwimmen und Gas geben! Seit einigen Malen halte ich mich bei Triathlonstarts nicht mehr am Rand auf um dem Getümmel und möglichen blauen Flecken zu entgehen, sondern reihe mich nur ein wenig abseits der Ideallinie ein um gleich schnurstracks via den kürzesten Weg auf die Bojen zuzuhalten. Irgendwie ergibt es sich auch nie, dass ich im Wasserschatten schwimme, denn ich habe immer das Gefühl dass die „Wasserschattenkette“ nie auf der Ideallinie schwimmt, und beim schwimmen selbst hab ich auch ganz gerne Frieden um mich herum. Der Weg zur ersten großen Wendeboje scheint mir kein Ende zu nehmen, und ich finde nicht in meinen Rhythmus. Wechsle dauernd unentschlossen zwischen 2-er und 3-er-Zug, atme mal links, mal rechts um mich zu orientieren, nicht die Schwimmbrille heruntergehauen zu bekommen und zu schauen ob ich Babsi irgendwo sehe. Mir wird bewusst, dass ich dauernd Kraft verschenke weil ich die Arme nicht ganz durchziehe und ermahne mich zu einem ökonomischeren Stil und Spaß zu haben. Es kommt mir durch die Aufregung grade eher vor wie hektisches Hundegepaddel. Pfui!

Kurz vor der zweiten Wendeboje habe ich dann endlich meinen Rhythmus gefunden, kann in Ruhe atmen und habe das Gefühl endlich wieder die Gleitphase auszunutzen. Es wäre übertrieben zu behaupten dass ich in Ruhe die Berglandschaft genieße, aber inmitten einem solchen Panorama in einem wunderschönen See zu schwimmen hat schon etwas Imposantes! Ich schwimme meist so dicht an der Boje vorbei, dass ich den Sog der Schwimmer ausnutzen kann. Doch an der zweiten Boje sind nur sehr wenige Schwimmer gleichzeitig, so dass der erhoffte „Wildwasserkanaleffekt“ ausbleibt und ich doch mal hoch schaue in welcher Richtung ich denn nun das Ziel finde. Ich hatte nämlich schon letztes Jahr Probleme das Ziel an Land auszumachen, obwohl ich bei solchen längeren Strecken im Freiwasser immer mit einer optischen Schwimmbrille schwimme. Aber Babsi hatte mir ja noch mal erklärt dass man am besten den Kirchturm von Walchsee anpeilt und sich etwas links davon hält.

Dann kann ja jetzt der Endspurt losgehen, ich muss ja nicht mehr radeln und laufen ? Dennoch folge ich eher den anderen Schwimmern und hangele mich von einer Tirol-Zwischenboje zur nächsten. An den einzelnen Bojen beobachte ich in welchem Tempo ich die Bojen passiere und habe erfreulicherweise das Gefühl dass ich ganz gut vorankomme. Bestätigt wird das durch die Tatsache, dass ich auf dem Stück zwischen der zweiten Wendeboje und dem Ziel einige Schwimmer aus der Startwelle überhole, die 10 Minuten früher gestartet waren. Das spornt noch einmal an. Ich kraule bis 2 Schritte vor dem Ausstieg, um jeden wackligen Schritt auf Steinen zu vermeiden.

Die zwei netten Helfer reichen mir die Hände beim rausklettern, und dann geht es nach einem kurzen Stück über die Wiese auf dem roten Teppich in die Staffelübergabezone. Meistens bin ich nach dem schwimmen schon völlig platt, aber hier habe ich beim laufen so ein Tempo drauf, dass ich einmal fast nicht die Kurve kriege und im Geländer hänge – der Teppich ist so nass etwas rutschig, also aufpassen! Ich kann Christiane direkt finden und die Übergabe des Chips funktioniert reibungslos. Da der Weg in der Wechselzone recht lang ist hat Christiane beschlossen in ihren Crocs zum Rad zu laufen und erst dort die Radschuhe anzuziehen, da sie in den Crocs schneller laufen kann.

Während sie und Andi sich auf die Radstrecke begeben, machen Babsi und ich uns mit „Manager“ Frank und „Supportcrew“ Michaela (Danke an die beiden!!) noch einmal über das Frühstücksbüffet im Hotel her, gehen duschen und packen in Ruhe die Autos. Für eine zweite kurze MTB-Tour wie am Vortag wird es nun zu knapp, da wir ja auf jeden Fall zum anfeuern wieder an der Laufstrecke stehen wollen. Christiane legt mit ihrem Bergrad (nein, nicht MTB! sondern kleiner RR-Rahmen und Kompaktkurbel!) eine super Radzeit hin, gefolgt von einer spitze Laufzeit von Steffi über den Halbmarathon. Morgens hatten wir uns noch alle gefreut dass es leicht bewölkt war, so dass wir hofften, dass die Läufer nicht wieder wie im letzten Jahr in der Sonne schmoren müssten. Doch es kam anders – pünktlich zum Laufen kam die Sonne raus…

Steffi hatte hart zu kämpfen und sah zwischenzeitlich nicht so entspannt aus wie dann später auf der Zielgeraden. Aber auch bei der Mixed-Staffel lief es gut. Babsi ist super geschwommen, und Andi hat die Konkurrenz auf dem Rad stehen lassen. Sven hatte anschließend ebenso wahnsinnige Freude auf der Laufstrecke ;-) Wir versuchten immer wieder abzuschätzen wie viele Staffeln wohl noch davor lagen. Da sich das irgendwie nicht herausfinden ließ und auch bis zur Siegerehrung keine Staffelergebnisse aushingen, beschlossen wir zu warten – vielleicht würde es ja doch noch etwas mit einem Stockerl-Platz für die Mixed-Staffel.

Zunächst wurden die AK-Einzelstarter geehrt, und dann wurden die Damen-Staffeln aufgerufen. Ich weiß nicht warum, aber aus irgendeinem Grund bildete ich mir ein zu hoffen, dass auch wir Mädels vielleicht auf die große Bühne durften. So schlecht waren wir doch auch nicht. Also hörte ich zu… 3. Platz: TV Haibach (5:50h) – auf die Zeit hatte ich gar nicht geachtet, oder haben sie sie gar nicht genannt? Denn da hätte mir klar sein müssen, dass wir auf dem Stockerl sind!!! Ich dachte also nur, ok, dann hat’s mit dem Stockerl nicht geklappt, denn schon ein dritter Platz wäre ja toll gewesen. Die Hoffnung stirbt zuletzt also hörte ich mal auf den 2. Platz: Team „Ab geht die Post“ in 5:33h. Wieder nicht auf die Zeit gehört und nur gedacht „Naja ok, die sehen auch echt fit aus, es wäre vermessen zu glauben dass wir hier was reißen“. Ich war also doch ein wenig enttäuscht, aber warum überhaupt, denn wir hatten doch gar nicht darauf spekuliert und nicht damit gerechnet. Aber ein bisschen hoffen darf man ja trotzdem. Em, ja, und dann… hörte ich auf einem Ohr unseren Teamnamen „Solitessen“. Huch, konnte das sein? Hatten wir irgendwo etwas liegen gelassen? Was wollten die von uns? Unsere Namen werden genannt, ich stuppse Steffi und Christiane an und meine hey das sind wir! Steffi guckt mich fragend an und ich höre mich nur etwas sagen wie „Los, geh, ich glaube wir haben gewonnen! ?“. Uns fragend ob das wirklich sein kann gehen wir zur Bühne und fragen oben noch mal vorsichtig nach. Tatsache, die Solitessen haben gewonnen!!! 5:26h. Kopfschütteln, Freudeschreie, Händeschütteln! Wahnsinn! Babsi, Andi und Sven hatten aber nicht lange Zeit Fotos zu machen, denn noch bevor wir von der Bühne waren wurden sie schon aufgerufen, da sie in der Mixed-Staffelwertung den 3. Platz geholt haben. Juhuu! Abklatschen auf der Treppe zur Bühne. Freude pur, Soli-Triumpf auf der ganzen Linie!

Später schauen wir noch einmal auf die Ergebnislisten, um es auch wirklich schwarz auf weiß zu lesen. Leider stand dort aber nicht meine Schwimmzeit, die wollte ich doch so gerne wissen… Muss etwas um die 35-36 min gewesen sein. Was ein Tag! Walchsee ist ja an sich schon eine tolle Veranstaltung in einer traumhaft schönen Landschaft. Aber dann noch die Krönung mit so einem Ergebnis! Eigentlich sollte Walchsee im nächsten Jahr mein persönliches Halbdistanz-Debüt werden – aber nun müssen wir wohl erst mal den Titel verteidigen…


    Ergebnisse (Einzel)
Name Platz Gesamt AK Platz AK Zeit
Raber, Horst 160 TM 40-44 29 04:57:16 (S:37:06, W1:02:47, R:02:29:57, W2:02:57, L:01:44:29)
Ulmann, Reiner 255 TM 30-34 60 05:13:14 (S:35:05, W1:02:17, R:02:38:40, W2:02:04, L:1:55:04)

    Ergebnisse (Staffel)
Name Platz Gesamt AK Platz AK Zeit
Daylight Finisher (Babsi, Andy, Sven) 5 mix 3 04:35:50 (S:37:48, W1:01:54, R:02:19:02, W2:01:25, L:01:35:39)
Solitessen (Kaja, Christiane, Steffi) 36 w 1 05:26:01 (S:36:35, W1:01:59, R:02:51:08, W2:01:48, L:01:54:34)

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